Bei der Ermittler-Pressekonferenz zum Anschlag in Magdeburg gerieten ein Stadtvertreter und ein Journalist aneinander. Ronni Krug, Beigeordneter für Ordnung und Bürgerservice, verteidigte das städtische Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt nach dem Anschlag. Städte in ganz Deutschland überprüfen ihre Weihnachtsmarkt-Sicherheitskonzepte. Der Zufahrtsschutz-Experte Christian Schneider: Hätte das Sicherheitskonzept in Magdeburg der Norm entsprochen, hätte der Anschlag so nicht stattfinden können. Auf dem Kölner Roncalliplatz hatten die Sicherheitsbehörden 2016 Poller und Betonsperren aufgebaut. Einen derartigen Schutz hält man in diesem Jahr nicht mehr für nötig. Es gebe keinen Anlass, so die Polizei, die aktuelle Sicherheitslage neu zu bewerten. Die Rostocker Innenstadt wird ganzjährig mit Pollern gesichert. Auf dem Weihnachtsmarkt sorgen Terror-Sperren an verschiedenen Stellen dafür, dass mögliche Täter nicht mit Fahrzeugen auf den Weihnachtsmarkt rasen können. Fünf der Sperren wurden in diesem Jahr erneuert. Auf dem Neubrandenburger Weihnachtsmarkt sind an allen Ein- und Ausfahrten ebenfalls Beton-Poller aufgestellt. Stuttgart beobachtet fortlaufend die generelle Sicherheitslage – schon im Sommer reagierte sie auf die veränderte Stimmung und gab ein Gutachten in Auftrag. Dies stellte mögliche Lücken beim Thema Sicherheit rund um den Weihnachtsmarkt fest. Als Reaktion hat die Stadt auf Bitten der Polizei an drei besonders gefährdeten Stellen mobile Barrieren aufgestellt, etwa an der Rathaus-Passage. Die 16 zusätzlichen Poller sind 450 Kilogramm schwer und wurden für die Dauer des Weihnachtsmarkts gemietet. Sie sollen das bisherige Sicherheitskonzept mit den stationären Pollern ergänzen. Das Sicherheitskonzept der Polizei Bremen beinhaltet den Einsatz unterschiedlicher Barrieren. “Terrorsperren” lassen flexibel die Feuerwehr oder Polizei durchfahren, verkeilen sich aber im Falle eines Attentats mit Fahrzeugen beim Überqueren unter dem Motorblock. Ein Poller kostet zwischen 11.000 und 20.000 Euro, weshalb die Veranstalter oft auf Leasing oder Miete setzen. Es braucht zudem Personal, um die Sperren zu bedienen. Wurde in Magdeburg an der falschen Stelle gespart?